Genossenschaft prägt Gegenwart und Zukunft
Bezahlbare Wohnungen mit Lebensqualität: Was 1920 dringend benötigt wurde, ist auch ein Jahrhundert später noch das Ziel unserer Baugenossenschaft Bochum eG. Ins Leben gerufen von 81 Pionieren, liegt die Stärke gerade heutzutage noch immer in der mittlerweile großen Gemeinschaft.
Katastrophale Wohnverhältnisse, leere Geldbeutel: Nach dem Ersten Weltkrieg ist die Situation in vielen deutschen Städten besorgniserregend. Wer über keine Reichtümer verfügt, hat es schwer, überhaupt eine Wohnung zu finden. Von der Qualität ganz zu schweigen.
Die Geburt der Genossenschaft
Kein Zustand, befinden 81 freie Gewerkschafter und Bauarbeiter. Sie haben eine Idee, möchten der Bevölkerung helfen, schließen sich zusammen und werden aktiv. Als „Baugenossenschaft Bochum und Umgebung e.G.m.b.H.“ schaffen sie neuen, bezahlbaren Wohnraum – und Lebensqualität.
1923 sind die ersten Wohnungen fertig
Bereits drei Jahre später hat die noch junge Baugenossenschaft die ersten 20 Wohnungen in Eigenregie errichtet. Die Idee wird zu einer gemeinsamen Bewegung, der genossenschaftliche Gedanke gelebt. Und er trägt bauliche Früchte in und für Bochum: Wohnungen an der Oskar-Hoffmann-Straße und rund um die Friederikastraße – das heutige Ehrenfeld und aktueller Standort unserer Geschäftsstelle – werden gebaut, das „Malerviertel“ entsteht. Über 400 genossenschaftliche Wohnungen bieten Menschen bereits zu Beginn der 1930er Jahre eine neue Heimat. Die Selbsthilfe schafft ein neues Miteinander.
Tiefe Zäsur
Doch auch für die Entwicklung der Baugenossenschaft und des Wohnraums stellt die nationalsozialistische Diktatur einen tiefen Einschnitt dar. Bautätigkeiten werden eingestellt, der Zweite Weltkrieg erreicht die Region. Bombenangriffe beschädigen zahlreiche Wohnungen, fast 100 werden komplett zerstört.
Wiederaufbau in Bochum und Wattenscheid ab 1950
Erneut heißt es nach Ende von Krieg und Diktatur: gemeinsam anpacken, wiederaufbauen und sich gegenseitig unterstützen. Der genossenschaftliche Gedanke hat NS-Zeit und Zerstörungen überstanden, der Bestand wird wiederhergestellt und erweitert. Vor allem in der selbstständigen Stadt Wattenscheid entstehen neue Wohnungen, auch der Name spiegelte den erneuten Aufschwung wider. Ab 1950 sorgt die „Baugenossenschaft Bochum und Wattenscheid e.G.m.b.H“ für bezahlbaren Wohnraum. Die Zahl der Mitglieder erreicht fast wieder die Marke von 1930, der Wohnungsbestand wächst auf 432.
Modern ins neue Jahrtausend
Seit 1974 verfolgt unsere „Baugenossenschaft Bochum eG“ unter dem heutigen Namen die Ziele der Gründungsmitglieder. Das aktuelle farbenfrohe und familiäre Logo folgt im Jahr 2000. Im neuen Jahrtausend setzt sich auch die Entwicklung fort. Allein in 2014 wird der hauseigene Handwerksbetrieb ausgebaut, eine zweite Geschäftsstelle in Wattenscheid eröffnet und die Seniorenwohnanlage in der Hüller Straße fertiggestellt. In der Folge werden Quartiere umfassend saniert und modernisiert (Stennerskuhl in Langendreer und Somborner Siedlung) sowie die neuen Häuser an der Blumenfeldstraße (Weitmar) und Am Beisenkamp (Wattenscheid) erstmals bezogen.
Genossenschaft ist Zukunft
Kurz vor dem 100-jährigen Bestehen startet 2019 zudem der Neubau an der Wattenscheider Marienstraße. Auch dort wird künftig der genossenschaftliche Gedanke Einzug erhalten, der von 81 engagierten Visionären ins Leben gerufen wurde. Heutzutage bilden rund 2300 Mitglieder unsere Baugenossenschaft Bochum. In nachbarschaftlichen Netzwerken rücken die Bewohner in ihren Quartieren zusammen, feiern gemeinsam in ihren Gemeinschaftsräumen und gestalten ihre Heimat Tag für Tag ein Stück mit. Dafür stehen mittlerweile fast 1700 Wohnungen für die Bochumer Bevölkerung zur Verfügung – kostengünstig und mit Lebensqualität.