Nebenamtlich nahm die 59-jährige Bochumerin am 1. Januar 2025 ihre neuen Aufgaben auf. Zuvor war sie lange Zeit Teil des Aufsichtsrates der Baugenossenschaft Bochum eG. Im Interview spricht Dörthe Blappert über Ihre neuen Tätigkeiten, den genossenschaftlichen Gedanken, Ziele sowie Herausforderungen der kommenden Jahre.

Frau Blappert, seit dem 1. Januar 2025 sind Sie nebenamtliches Vorstandsmitglied. Herzlichen Glückwunsch und herzlich willkommen im neuen Amt. Zuvor waren Sie 10 Jahre im Aufsichtsrat der Baugenossenschaft Bochum eG tätig. Wie und wann sind Sie ursprünglich zur Baugenossenschaft gekommen?

Dörthe Blappert: Seit 25 Jahren bin ich Mitglied der Baugenossenschaft Bochum eG und habe bis 2018 in der Hunscheidtstraße gewohnt. Aus privaten Gründen stand ein Wohnungswechsel an, seit sechs Jahren lebe ich gemeinsam mit meinem Mann ebenfalls in einer Wohnung einer Bochumer Baugenossenschaft. Zuvor war ich im Jahr 2013 als Wahlvorstand im Rahmen der Vertreterwahl aktiv. 2014 wurde ich in den Aufsichtsrat gewählt und Mitglied im Prüfungsausschuss. Die Bestellung als nebenamtliches Vorstandsmitglied erfolgte dann satzungsgemäß im Rahmen einer Wahl durch die Mitglieder des Aufsichtsrates.

Wie werden sich Ihre neuen Aufgaben von den bisherigen unterscheiden? Welche Überschneidungen gibt es möglicherweise?

Dörthe Blappert: Die beiden Gremien sind mit ihren Aufgaben grundsätzlich voneinander zu unterscheiden, hier sollte es keine Überschneidungen geben. Die Zusammenarbeit zwischen Vorstand und Aufsichtsrat habe ich bislang als vertrauensvoll und konstruktiv, seitens des Aufsichtsrates als Kontrollorgan aber durchaus auch als kritisch wahrgenommen.

Welche Ziele – kurzfristig und langfristig – möchten Sie als Vorstandsmitglied mit der Baugenossenschaft Bochum eG erreichen?

Dörthe Blappert: In unserer Baugenossenschaft wird aus meiner Sicht eine gute Kultur des Miteinanders gelebt, die in den zahlreichen Nachbarschaftsaktivitäten der Mitglieder, aber auch im großen Engagement der Vertreterinnen und Vertreter zum Ausdruck kommt. Dieser Gemeinsinn und eine gute und gelingende Kommunikation unter- und miteinander wollen gepflegt sein und weiterentwickelt werden.

Welche Herausforderungen gilt es auf der anderen Seite zu bewältigen?

Dörthe Blappert: Die gegenwärtige Zeit stellt uns alle, jede einzelne Person und die gesamte Gesellschaft vor große Herausforderungen. Genossenschaften sind für den Zusammenhalt der Gesellschaft ein wichtiges Bindeglied. Diesen gesellschaftlichen Zusammenhalt gilt es grundsätzlich zu stärken. Die Baugenossenschaft wird sich auch zukünftig den Herausforderungen stellen und unter den Aspekten der Wirtschaftlichkeit und den Bedarfen der Mitglieder die dafür notwendigen Entwicklungen vorantreiben.

Was verstehen Sie als Vorstandsmitglied und als Privatperson unter Lebens- und Wohnqualität?

Dörthe Blappert: Die Lebens- und Wohnqualität ist für mich nicht nur unter baulichen und monetären Gesichtspunkten zu betrachten. Lebens- und Wohnqualität kommt für mich auch im nachbarschaftlichen Miteinander zum Ausdruck. Für mich persönlich ist aber auch eine zentrale Wohnlage, die sich durch eine gute Verkehrsanbindung, einen fußläufig erreichbaren Einzelhandel und Grünanlagen auszeichnet, mitentscheidend für eine gute Lebens- und Wohnqualität.

Ihre neue Aufgabe im Vorstand werden sie nebenamtlich ausführen. Wie sieht der andere Teil Ihres beruflichen Tages aus?

Dörthe Blappert: Ich arbeite hauptberuflich bei einem freien Träger der Kinder- und Jugendhilfe und leite dort das Ressort Verbandspolitik.

Und wie gestalten Sie Ihre Freizeit, wenn Beruf und Baugenossenschaft erfolgreich erledigt sind?

Dörthe Blappert: Beim Wandern und der Gartenarbeit, Konzertbesuchen und Kinofilmen, Kochen und Lesen tanke ich für den Alltag auf.